Nun zum sechsten Mal in der laufenden, zweiten Saison der Zwift Racing League (ZRL) hieß es wieder alles geben und als Team in der Liga um mögliche Punkte kämpfen. Von der ZRG sind diese Saison insgesamt sieben Teams am Start. Ein Team der Kategorie A, vier B Teams und zwei Teams in der Kategorie C. Viele der Fahrer noch recht frisch bei Zwift und insbesondere bei der ZRL dabei. Auch die Teams wurden zu Beginn der Saison neu gegründet. Trotzdem konnten schon der ein oder andere kleinere Erfolg gefeiert werden. Und noch viel wichtiger: Die Teams harmonieren gut.

Was die Teams heute erwartete:

Der heute zu bestreitende Kurs – Climbers Gambit – gehört mit Sicherheit zu den anspruchsvollsten Strecken der aktuellen Saison. Mit einer Sprintwertung direkt nach 2,6 km sollte das Rennen von Anfang an schnell werden. Zudem stehen nach ca. 12 km der Titans Grove Reverse an, sowie zum Schluss die 6.2km Bergankunft auf dem Epic KOM Reverse mit einer mittleren Steigung von 6.3%. Insgesamt sind damit 27.8km und 670 Höhenmeter zu bewältigen.

Wie das Rennen verlief:

In der East Division B2 sind mit den Teams ZRG-R B1 und ZRG-R B2 zwei Teams aus der deutschen Community im Rennen.

In der Tat wurde vom Start an richtig Druck gemacht. Wer den Start verschlafen hatte, wie so üblich bei Zwift Rennen, verlor direkt den Anschluss. Es blieb auch keine Zeit durchzuatmen, da bei dem früh kommenden Sprint auch jeder Fahrer, der nicht auf die Segmentpunkte schielt, mitsprinten muss, um in der ersten Gruppe bleiben zu können. So kam es dann auch, dass ein ca. 15köpfiges Fahrerfeld bei dem nächsten kleinen Anstieg reißen lassen musste, darunter zwei Fahrer der ZRG. Während bei normalen Rennen hier meist schon das Handtuch geworfen wird, geht es bei der ZRL auch auf den hinteren Plätzen noch um wertvolle Punkte für das Team. Außerdem steht ja noch die Bergankunft an. Grund genug für die Fahrer zu versuchen, den Abstand möglichst klein zu halten und so am Ende wieder an die schwereren Sprinter herankommen zu können.

Zunächst gilt es jedoch noch den Titans Grove Reverse zu bewältigen. Mit einer Länge von 900m, bei der im Schnitt 6.6% auf die Fahrer warten, ist dies ein eher kurzer Berg, jedoch lang genug, um weitere Fahrer hinter sich zu lassen. Außerdem warten ja auch noch FAL und FTS Punkte auf die Teilnehmer. FAwie und FTwas? FAL= First across the line, also der erste Fahrer der den Strich am Ende des Segments überfährt (und die nächsten 9 Fahrer) und FTS= fastest through a segment, also Punkte für die zehn Fahrer die das Segment in der kürzesten Zeit zurückgelegt haben. Auf der folgenden Abfahrt und dem etwas flacheren Abschnitt findet sich das Feld zwar teilweise wieder, die Spitzengruppe ist aber auf nunmehr 25 Fahrer (von 90) geschrumpft.

Das Renngeschehen beruhigt sich mit dem letzten Anstieg vor Augen erwartungsgemäß ein wenig. Jeder Fahrer versucht, möglichst frisch in die letzten Kilometer zu kommen. Hier wird es dann noch einmal richtig schwer: Mit einer Zeit von 15-30 min, je nach Verfassung, kann sich hier kein Fahrer verstecken. Zwar locken einige flache und sogar abfallende Abschnitte und sorgen so dafür, dass es hilft, in einer kleinen Gruppe unterwegs zu sein. Insgesamt zählt aber nur die Stärke jedes einzelnen Fahrers. Und natürlich spielt auch das Gewicht eine gewisse Rolle. So schaffen es Fahrer aus den hinteren Gruppen, sich nach vorn zu arbeiten und einige, die bis dahin in der Spitzengruppe waren, müssen sich zurückfallen lassen. Insgesamt kommt der erste Fahrer nach 17:38 min durch das Ziel mit einem Vorsprung von gerade einmal 3 Sekunden. Der Sieg war also alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Mit einem sensationell guten 11. Platz darf sich die ZRG-B2 zudem über den stärksten Fahrer aus der Community freuen.

Und auch insgesamt können die beiden Teams zufrieden sein. Auch wenn keines der beiden Teams ganz vorne mit dabei ist, so können sie wieder mit einer soliden Leistung Punkten und ihre Position in der laufenden Tabelle festigen.

Fazit

Das bislang sechste Rennen der laufenden ZRL Saison wurde wieder einmal seinem Ruf gerecht. Als vielleicht härteste Rennserie dieser Leistungsklasse (zumindest in der hier vorgestellten Division) und dem überaus anspruchsvollen Kurs wurde den Fahrern alles abverlangt. Hierbei war dieses Mal weniger die taktische Leistung der Teams rennentscheidend, sondern vielmehr die Stärke eines jeden Fahrers.

Man kann gespannt sein, was die letzten beiden Rennen dieser Saison noch bereit halten. Nächste Woche steht zunächst das zweite TTT der Saison an, das schon beim letzten Mal die Verhältnisse ziemlich durcheinandergewirbelt hat, bevor zum Saisonabschluss mit dem Lutece Express die Sprinter nochmals ganz auf Ihre Kosten kommen.

Über den Autor SoerenZRG

Hat seine Liebe für das Rennrad 2017 entdeckt, mit anfangs gemütlichen Touren im Odenwald. Seit 2018 in Oberfanken Zuhause. Daraus resultiert auch die Vorliebe für hügeligeres Gelände, wenngleich die Statur nicht unbedingt den klassichen Kletterer vermuten lassen würde.
Seit Ende 2021 auch virtuell auf Zwift zu finden.