Was brauche ich um mit Zwift zu trainieren?

Für dein Training auf Zwift brauchst ein Fahrrad. Dabei spielt es prinzipiell keine Rolle, ob du ein Rennrad, ein City-Rad oder ein Mountainbike verwendest. Die Grenzen zeigen dir dein Rollentrainer (passt das Rad rein oder nicht) sowie Ergonomie und Komfort auf. Zwift selbst empfiehlt Rennräder, TriBikes, Hybridbikes (in der Regel ein Rennrad mit flachem Lenker) sowie Mountainbikes, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf dem Rennrad liegt.

Im Prinzip gibt es an das Rad an sich keine großen Anforderungen. Das Rad wird im Rollentrainer regelmäßig an den Ausfallenden eingespannt. Die Rollentrainerhersteller bieten in der Regel optionales Zubehör an, um eine möglichst große Range an Rädern einspannen zu können (Spacer etc.). Nicht ganz außer Acht zu lassen ist aber das Rahmenmaterial. Viele Fahrer sind in den letzten Jahren auf Carbon umgestiegen. Auf dem Rollentrainer sind an den Ausfallenden regelmäßig höhere Kräfte als auf der Strasse zu erwarten. Vergewissert euch daher beim Hersteller, ob der Rahmen auf einer Rolle benutzt werden darf. Einige Hersteller weisen dies mittlerweile auch auf ihrer Homepage aus.

Hardware für Zwift?

Rollentrainer

Es gibt die klassischen Rollentrainer, auf denen das Hinterrad an der Achse am Trainer befestigt wird und anschließend der Reifen auf einer Edelstahlrolle läuft (Wheel-on-Trainer). Eine andere, aktuellere Bauart sind Trainerrollen mit Direktantrieb. Hier wird das Rad ebenfalls an den Ausfallenden an der Rolle befestigt, allerdings ohne Hinterrad. An der Rolle befindet sich bereits eine Kassette. Diese treibt über einen Riemen ein Schwungrad an, dass mittels Wirbelstrom gebremst wird.

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Bei den Trainern ist ferner nochmal zu unterscheiden, ob sie „smart“ sind oder nicht. Das bedeutet, sie sind mittels Bluetooth oder ANT+ steuerbar. Gehts bergauf, wird das Treten schwieriger. Zudem gibt der Trainer Geschwindigkeit und regelmäßig auch Kadenz zurück. Bei den klassischen Rollentrainern ist das nicht immer so. Solltet ihr auf einen klassischen Rollentrainer trainieren wollen, gibt es aber auch Produkte, die bereits smart sind (z.B. Taxc Smart Vortex) es gibt aber auch separate Sensoren für Geschwindigkeit und Kadenz, die mit Zwift kompatibel sind. Zudem bietet Zwift mit zPower eine Möglichkeit der Umrechnung an. Eine vollständige Aufstellung über mögliche Trainerbauarten findest Du hier.

Ein wesentlicher Grund für die Weiterentwicklung hin zu Direktantrieblern ist aber nicht nur die Steuerbarkeit, die viel „smoothere“ Laufruhe und der höhere Realistikgrad, sondern sicher auch die Lautstärke. Klassische Wheel-on-Trainer sind viel lauter als Rollenrainer mit Direktantrieb, der Unterschied ist immens. Ein Wheel-on-Trainer kann da schon ganz schön störend sein; nicht nur für einen selbst sondern auch für den Nachbarn. Unsere Empfehlung: Ausprobieren und vergleichen oder sich direkt einen Smart-Trainer mit Direktantrieb zulegen.

Rechner

Um eine Online-Trainingsplattform zu nutzen benötigst du einen Rechner.

Zwift läuft sowohl auf PC/Mac als auch auf Smartphones, Tablets und Streaminggeräten (z.B. Apple TV) mit allen gängigen Betriebssystemen. Eine gute Übersicht über alle Konfigurationen findest Du hier. Die Minimumanforderungen sind mittlerweile wirklich „mini“ (beispielsweise Win7 64bit bzw. MacOS 10.9 und Intel Core 2 Duo als Prozessor. Bei Smartphones sieht es ähnlich aus. Zwift benötigt mindestens Android 6.0 bzw. iOS 9.0 (mit iPhone SE oder 5S sowie iPadAir, iPadPro, iPad mini 2 und iPod6, Apple TV 4. Gen.)

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Grundsätzlich gilt jedoch: Je mehr (Grafik-) Power, je höher ist das Indoor-Sporterlebnis. Und gerade Ruckelfreiheit und detailreiche Grafik machen das Spielerlebnis zu einer runden Sache.

Verbindung

Kommen wir nun zu einem kniffligeren Thema: Wie verbinde ich mein persönliches Setup?

Zwift unterstützt sowohl ANT+ als auch Bluetooth (Bluetooth Low Energy /BLE). Eine Übersicht findest Du hier.

Die wohl gängigsten Setups zeige ich hier nochmal auf:

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Rolle mit Bluetooth, Smartphone

Verwendet dein Rollentrainer Bluetooth und du willst Zwift mittels Smartphone betreiben, ist die Konfiguration relativ einfach: Bluetooth am Smartphone einschalten und Trainer verbinden. Wenn dein PC Bluetooth unterstützt funktioniert das ebenso. Viele aktuelle Trainer erkennen zudem weitere Sensoren (Heartrate, Kadenz) und bündeln die entsprechenden Signale.

 

Rolle mit ANT+, Windows-PC

Wenn du ANT+ verwenden willst, weil dein Trainer nur dieses Protokoll unterstützt und du mit einem Windows-PC arbeitest, kann die Anschaffung eines ANT+ Dongles am Windows-PC erforderlich sein, damit das Signal auch empfangen werden kann. Zwift unterstützt hierbei USB2.0.

 

Rolle mit BLE, Streaminggerät/Apple TV

Apple TV lässt sich ausschließlich über BLE verbinden. Es lassen sich allerdings nur zwei weitere BLE-Geräte verbinden. Eventuell ist die Bündelung von Signalen möglich. Die Einrichtung ist appletypisch einfach.

 

Die vorstehend aufgeführten Verbindungsmöglichkeiten sind im übrigen plattformunabhängig, gelten also auch für andere eSport-Anbieter.

Was du auf jeden Fall frühzeitig in Erwägung ziehen solltest, ist, das Bild auf einen TV zu übertragen. Damit wird das Indoor-Erlebnis richtig „groß“. Und das ist nicht zu unterschätzen. Gerade in Rennsituationen ist ein stetiger Blick auf die sehr klein dargestellte W/Kg-Anzeige deines Konkurrenten wichtig, du willst ja nicht verpassen, wenn er zum Sprint anzieht! Grundsätzlich gilt hier: Size does matter, je größer der TV, je besser.

HDMI ist das Stichwort; Adapter gibt es für jede Konfiguration.

In diesem Zusammenhang gibt es noch eine Alternative bzw. sinnvolle Ergänzung in der Darstellung: Du kannst auf einem weiteren Gerät die sog. Companion-App laufen lassen. Hier kannst du die Minimap sowie deine eigenen Leistungswerte zusätzlich anzeigen lassen sowie die Chatfunktion ausführen. So kann beispielsweise dein iPad als Steuerzentrale verwendet werden.

Was benötige ich noch?

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Neben der oben beschriebenen Hardware ist ein Pulsgurt eine sinnvole Ergänzung, die sich für die Trainingssteuerung bewährt hat. Viele Pulsgurte senden ebenfalls in BLE und ANT+. Somit ist der Pulsgurt vielseitig einsetzbar und kann auch auf der Straße mit Radcomputern gekoppelt werden. Handtücher, Trinkflaschen (wir sprechen bewusst im plural) sind selbstverständlich. Da beim Training auf der Rolle kein Fahrtwind herrscht, ist ein Ventilator eine sinnvolle Ergänzung. Wer Probleme mit Vibrationen bzw. mit der Lautstärke der Rolle hat kann im Baumarkt nach Matten fragen, die eigentlich zum unterlegen bei Waschmaschinen gedacht sind. Diese haben sich auch bei Rollentrainern bewährt und sind günstig zu haben.