Vor einiger Zeit habe ich über mein Boom Board im Vergleich zur Eigenbau Lösung berichtet. Jetzt gibt es das Boom Board Pro.

Was ist neu am Boom Board pro und wie fährt es sich?

Nach drei Tagen Lieferzeit klingelt es an der Tür, der Paketlieferant hat das Boom Board unterm Arm, besser gesagt er schleift es aus dem Auto. Erster Eindruck, es scheint schwer zu sein.

Ja, das ist es, zumindest deutlich schwerer als erwartet.

Eins fällt sofort nach dem Auspacken auf. Das Boom Board ist nicht mehr aus Holz sondern aus Kunststoff? Etwas ungläubig warf ich einen Blick in die Anleitung:

Das Boom Board Pro besteht aus 100% recyceltem Polypropylen mit Glasfaserverstärkung, was sich doppelt positiv auf die Umwelt auswirkt. Einerseits werden die Ressourcen geschont, indem keine neuen fossilen Rohstoffe in den Kreislauf gelangen. Andererseits werden dem Abfallstrom Kunststoffabfälle entzogen, die sonst in Mülldeponien an Land oder im Meer enden. Die Ökobilanz des recycelten Polypropylens ist somit besser als die von Siebdruckplatten aus Holz!

Das klingt doch deutlich besser, dieses positive Bild zieht sich weiter durch. Die Schrauben sind teilweise in Papier verpackt statt in Folie (zumindest teilweise). Die Zubehörteile kommen in einem praktischen Stoffbeutel, das gefällt mir ebenfalls sehr gut.

Der Aufbau des Boards ist alleine zu schaffen und innerhalb von 30 Minuten auch für weniger erfahrene Schrauber zu bewerkstelligen.

Zum Lieferumfang gehört nahezu alles was man benötigt um direkt durchstarten zu können.

 

  • 1x Leeze Boom Board Pro
  • 7x Leeze Boom Dots (schwarz)
  • 4x Optimierte Druckfedern
  • 2x Federkappen
  • 6x Spreiznieten
  • 5x Gummipuffer
  • 5x Befestigungsgurte
  • 14x Senkschrauben (10x klein, 4x groß)
  • 4x Schraubenmuttern
  • 14x EPDM-Dämpfer

Lediglich auf den Innensechskant Schlüssel hat Leeze verzichtet, der sollte aber jeder Radbesitzer sowieso im Haus haben.

Insgesamt macht das Board einen sauber gefertigten Eindruck, keine scharfen Kanten und selbst die Aufnahmen für die Muttern passen perfekt.

Als letzter Schritt der Montage kommt noch ein kleines Highlight, die Dots. In einem weiteren Beutel gibt es eine bunte Auswahl so genannter Dots um das Board an den eigenen Farbgeschmack anzupassen.
Doch das alles nützt nichts, wenn das Fahrgefühl nicht passt, da trösten dann auch keine farbigen Dots. Also schnell rauf aufs Rad und die erste Runde gedreht. Die Federn habe ich ca. 40cm auseinander und damit bewusst weich eingestellt. Für mich als Fahrer mit 73Kg die optimale Einstellung.

Das Fahrgefühl ist im Vergleich zum starren Rad absolut genial und deutlich näher an der Realität als ohne das Boom Board. In der Vergangenheit hatte ich einen Tacx Neo im Einsatz, dieser wird ja mit seitlicher Flexibilität beworben, diese doch sehr geringe Flexibilität ist jedoch kein Vergleich zu dem was das Boom Board möglich macht. Wer das erste mal auf dem Boom Board sitzt sollte die beiden Stahlfedern eher außen positionieren und sich langsam rantasten welche Einstellung für ihn optimal sind.

Auch an Fahrer die viel Schwitzen haben die Mitarbeiter bei Boom Bord gedacht, alle Schrauben sind aus V2A und somit besonders hochwertig und beständig gegen Schweiß zusätzlich lässt sich die neue Oberfläche deutlich besser mit einem Stofftuch abwischen als die „Tischlerplatte“ der vorherigen Version.

In diesem Sinne, frohes wackeln…

 

 

Stephan Picker

Über den Autor Stephan Picker

Seit 1990 im Radsport aktiv. Bis 2000 quer durch die Kategorien: MTB, Bahn, Strassenradsport danach nur noch im Strassenradsport. Ab Frühjahr 2015 zusätzlich Indoor Cycling.

Lieblingsrennen: Cyclassics Hamburg
Bevorzugtes Profil: 60-80km flach/wellig gerne mit Sprintankunft.
Jahresleistung: 15-18.000Km