Logbuch der ZRG-C1, Zwift-Zeit 13.04.2022

Hallo und willkommen zurück! Das zweite Rennen und ein anspruchsvolles Training prägten die letzten Tage.

Gemeinsames TTT-Training am 10.04.2022

Mit dem Teamzeitfahren am 12.04. auf der Greater London Flat erwartete uns eine technisch herausfordernde Aufgabe. Das Fahren in einer Formation mit 6 Mann, das optimale Wechseln der Positionen, die Absprache untereinander und auch die Kenntnis der Strecke entscheiden hier über Sekunden und damit auch über Platzierungen.

Daher wurde zeitnah ein Training der 6 für Dienstag eingeplanten Fahrer organisiert. Für uns sollten Fahren: Ulf, Udo, Andreas, Holger, Henry und Rolf.

Da mich immer noch ein KiTa-Nebenhöhlenzerstörender-Keim am Fahren hinderte, bereitete ich mich darauf vor, das Team als Sportlicher Direktor (auch als „DS“ von franz. „Directeur sportif“ bezeichnet) beim Training und im Rennen per Funk zu begleiten und zu unterstützen.

Andere Fahrer waren auch zum Event geladen. Als jedoch einziger fand sich Manfred ein, der sich spontan bereit erklärte, mit 2min Vorsprung den „Fuchs“ zu spielen, den es zu jagen galt.

Fuchsjagd in London

Als das Banner fiel, raste Manfred sofort los und versuchte, soviel Strecke zwischen sich und unser Team zu bringen, wie nur möglich. Mit 2min Verzögerung starteten wir dann die „Fuchsjagd“. Nach einer kurzen Findungsphase bildete sich schnell die angestrebte, linienartige Formation, die es den hinten fahrenden Fahrern erlaubt, sich im Windschatten etwas zu erholen, bevor auch sie wieder für 30 – 60sek die Führungsarbeit leisten müssen.

Die ausgerufenen 3,2 – 3,5 W/kg für die Führungsfahrer zeigten sich als guter Zielwert, die Geschwindigkeit war kontinuierlich hoch. In Bergaufpassagen blieb das Team super zusammen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir mit dem Training sehr zufrieden waren. Alle Fahrer passten gut zusammen, die Kommunikation war gut, und alle haben gezeigt, was am Dienstag möglich ist.

Diese aerodynamische Formation gilt es, optimalerweise durchgehend zu halten

Manfred wurde erst Mitte der zweiten Runde eingeholt. Eine wirklich starke Leistung, die mit einer FTP-Verbesserung belohnt wurde. Glückwunsch dazu!

Das Rennen konnte also kommen!

ZRL Rennen 2, TTT auf Greater London Flat am 12.04.2022

Am Dienstag Abend war es dann soweit. Das TTT stand an. Alle Fahrer waren im Event, und der Captain hatte seine „Kommandozentrale“ vorbereitet.

Neben dem Renngeschehen wurde auch der Nachwuchs beaufsichtigt – Multitasking de luxe 🙂

Von der ZRL wurde uns als viertplatziertem Team in der Gesamtwertung eine Verzögerung von 4 Minuten mitgeteilt. Wir hatten also unsere direkten Konkurrenten vor uns. Nach Ablauf des Timers gab ich das Startzeichen und startete die Stoppuhr. Es ging also los.

Der Lead-In

Das Team fand schnell zusammen, die Geschwindigkeit konnte wieder schnell erhöht werden – optimal. Nach dem ersten „Anstieg“ Northtumberland, in dem wir als Gruppe wieder sehr kompakt bleiben konnten, folgte dann die Schreckensnachricht aus dem Funk: Udo meldete den Ausfall seines Bildschirmes. Wir reduzierten die Leistung in der Spitze, während er das Problem löste, wozu er vorübergehend sogar stehen bleiben musste. Nach einigen bangen Sekunden meldete er sich wieder zurück und holte mit großen Schritten (bis zu 7 W/kg !!!) wieder auf die Gruppe auf. Als die Lücke geschlossen war, beschleunigten wir wieder und machten uns auf den Weg zur ersten Start/ Zieldurchfahrt.

Nach knapp 9:30 Minuten war der Lead-In geschafft. Ein sehr guter Start wie sich zeigen sollte.

Runde 1

Wir konnten die Geschwindigkeit weiter hoch halten. Die Formation sah gut aus, keine großen Lücken oder andere Probleme. Nach einigen kleinen Wellen folgte bei ca. 14km der 1km lange „Picadilly Hill“. Mithilfe von Power-Ups und viel Durchhaltevermögen flogen wir gefühlt das erste Mal über die Kuppe. Alle waren am Limit, aber noch lange nicht am Ende.

Zwischenzeitlich konnte ich vermelden, das wir auf die nach uns gestarteten Franzosen bereits 1 Minute herausgefahren hatten, Coalition vor uns hatten wir bereits 9 Sekunden abgenommen. Gute Nachrichten, wichtig für die Moral!

Das Ziel durchfuhren wir nach ca. 21:30 Minuten. Weiterhin sehr schnell unterwegs!

Runde 2

Durch die einsetzende Erschöpfung wurde es merklich schwerer für die Fahrer, die Geschwindigkeit oben zu halten – die Formation musste auch öfters korrigiert werden. Ich musste einige Male die Spitze etwas einbremsen, um Lücken zu schließen. Hier zahlte sich die geübte Kommunikation untereinander aus: Kommandos waren klar, und alle konnten dementsprechend schnell und effizient handeln.

Bei Kilometer 23 wartete dann nochmals der „Picadilly Hill“ auf das Team. Viele aufbauende Worte und Anfeuerungen im Funk ließen die Fahrer über sich hinaus wachsen. Das Team kam geschlossen oben an, mit allen 6 Mann konnte also wieder Schwung für die letzten 3 km aufgenommen werden.

So sollte es bis zum Zielsprint auch bleiben. Der blick auf die Stoppuhr zeigte eine 43:50. Eine super Zeit!

Als geschlossene Gruppe überquerten wir die Ziellinie

Alle waren erschöpft, aber das gute Gefühl, als Gruppe das Maximum gegeben zu haben, liess das ganze schnell in Freude umschlagen. Jetzt galt es, das Ergebnis abzuwarten und zu hoffen, dass die harte Arbeit mit einer guten Platzierung belohnt wird.

Das Ergebnis

Um 20:22 Uhr konnte ich die Website der WTRL endlich wieder erreichen, und das gute Gefühl wurde bestätigt:

Mit 43:56 min konnten wir uns den Sieg sichern! 13 Sekunden vor den nächsten Verfolgern der Coalition.

Das Ergebnis übertraf alle unsere Erwartungen, ein wirklich super Gefühl! Alle Fahrer können stolz auf Ihre Leistung in diesem Rennen sein!

Ich als Captain dieser tollen Truppe bin es auf jeden Fall!

Nochmals ein großes Kompliment an unsere Fahrer Ulf, Udo, Andreas, Holger, Henry und Rolf!

Vielen Dank auch an die vielen Glückwünsche aus den anderen Teams und der gesamten Community. Wir werden versuchen, diesen Erfolg als Schwung und Motivation in die nächsten Rennen mitzunehmen!

Durch die Punkteverteilung ergibt sich eine interessante Situation. Die ersten 4 Mannschaften haben die gleiche Punktzahl!

Dass die ersten 4 Mannschaften punktgleich ins 3. Rennen gehen zeigt, wie spannend der Wettbewerb auch in der Kategorie C sein kann.

Wie geht es weiter?

Als Captain kann ich mich natürlich nicht lange auf diesen Lorbeeren ausruhen. Es steht das nächste Points-Race auf Chasing the Sun an. Also wieder ein Team aufstellen, Training organisieren und alles geben!

Wie es uns beim diesem Rennen ergeht, könnt ihr dann im nächsten Logbucheintrag erfahren!

Das war’s von mir.
Ride on! Captain Ende.

 

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Über den Autor Martin Mainusch

Fährt seit 20 Jahren hobbymäßig Rennrad und macht das Mittelrheintal unsicher. Seit Juni 2021 auf Zwift unterwegs, seit Beginn 2022 aktiv in der ZRG-R, Teamleader ZRG-R C1